Arten von Zuchtperlen

Seit eh und je prägt das Perlencollier als unersetzliches Attribut das Schönheitsbewusstsein der Frau. Hin und wieder gebieten die Launen der Mode gewisse Abwandlungen und Ergänzungen mit Gold und edlen Steinen oder das Hinzufügen kostbarer und formfreudiger Schließen. Immer aber bleibt die Perle – dezent in ihrem subtilen Glanz oder imposant durch Größe, Form und Farbe – die eigentliche Hommage an die Weiblichkeit.

Akoya-Zuchtperlen – Schönheiten aus fernen Tiefen
Spricht man über Zuchtperlen, ihre unerschöpflichen und vielfältigen Formen und Arten und die Exotik ihrer Herkunft, so eröffnet den Reigen dieser Wunder des Meeres zweifellos die Akoya-Zuchtperle, die nach alter Tradition dort kultiviert wird, wo diese Kunst ihren Ursprung hat – in Japan. Ihr Farbenspektrum reicht von Rosé- und Champagner- bis Gold- und Blausilber-Schattierungen. Ihr Lüster ist unnachahmlich geheimnisvoll intensiv. Akoya-Zuchtperlen reihen sich zu einem traumhaften Collier, das durch schönen klassischen Perlschmuck aus Gold oder Platin harmonisch ergänzt wird. Brillianten setzen mit funkelnden Glanzlichtern interessante Akzente.
Eine geheimnisvolle Schönheit: Die Tahiti-Zuchtperle
Lange Zeit haben Experten vergeblich versucht, diese naturfarbene schwarze Perle zu züchten. Ende der Siebziger Jahre erfüllten sich die Wünsche vieler Menschen; Zuchtperlenexperten entdeckten in den smaragdgrünen Lagunen der Tuamoto- und Gambier-Atolle Französisch-Polinesiens die Auster, in der diese märchenhaft schönen Perlen mit ihrem geheimnisvoll dunklen Farbtönen gedeien. Die Farbtönung dieser Tahiti-Zuchtperle genannten Kostbarkeit ist überwiegend Dunkelgrau bis Braunschwarz, manchmal auch silbern. Den seltensten und am höchsten bewerteten Farbton stellt jedoch ein schwarzgrün von irisierender Schönheit dar, der sich nur bei dieser Perlart entfaltet. Die Formen der Tahiti-Zuchtperle sind ebenso vielfältig wie einzigartig: Rund, oval, tropfenförmig, unregelmäßig bis stark barock. Leider steht der weltweiten Nachfrage nur ein vergleichsweise winziges Angebot gegenüber. Andererseits verleiht gerade diese Seltenheit der Tahiti-Zuchtperle einen besonderen Reiz. Designer verarbeiten Tahiti-Zuchtperlen aufgrund ihrer makellosen Schönheit gerne als Einzelperlen zu zauberhaften Ohr- und Handschmuck. Colliers aus diesen Perlen zählen heute zu den faszinierensten und schönsten Schmuckstücken der Welt.
Südseezuchtperlen – Schönheiten aus fernen Tiefen
Spricht man über Zuchtperlen, ihre unerschöpflichen Erscheinungsformen, ihre vielfältigen Eigenarten und die Exotik ihrer Herkunft, so eröffnen den Reigen dieser zauberhaften Schöpfungen insbesondere Südseeperlen. Sie sind rare Kostbarkeiten. Ihre überragende Schönheit und Größe, die sogar bis über 20 mm reicht, erheben sie zu purem Luxus. Der Lüster ist zart. Ihre Farben sind Weiß, Silberblau bis Gold. Ihre Aufzucht – meistens an den verlassensten Küstenstreifen Nordwest-Australiens und Indonesiens – ist äußerst aufwendig und kostspielig.
Keshizuchtperlen – Bizarre Laune der Natur
Kernlose Keshi-Zuchtperlen sind bei der Zucht von Akoya-, Südsee- und Tahitiperlen als spontane Laune der Natur praktisch zufällig entstanden.
Die unregelmäßigen, teils bizarren Formen kommen ebenso wie die ihr verwandten Akoya- bzw. Südseezuchtperlen in den zarten Naturfarben Grau, Weiß Rosé und auch Gold in den jeweils entsprechenden Nuancierungen vor.
Reizvolle unregelmäßige Formen – von der Natur eigenwillig und kunstvoll komponiert – beleben das immerwährende Spiel um Aufmerksamkeit.
Chinazuchtperlen – Unerreichte Farben und Formenvielfalt
Anknüpfend an jahrtausendalte Traditionen begann man vor Jahren in China damit, kernlose Süßwasserperlen zu züchten.
Ihre Heimat sind die Nebenflüsse und Kanäle des Jangtsekiang.
Mit raffinierten Formen und in zarten Farben des Regenbogens überraschen die China-Zuchtperlen mit ungeahnter Vielfalt.
Rund oder oval, in schönen Bouton- und Tropfenformen oder auch unregelmäßig bizarr erscheinen China-Zuchtperlen in Größen von 2 bis teilweise 14 mm. Im Gegensatz zu allen anderen Zuchtperlenarten können in einer Süßwasserauster bis zu ungefähr 40 Perlen auf einmal entstehen, weshalb sie vor allem als China-Zuchtperlcolliers eine preisgünstige Alternative darstellen.
Ihre Farbpalette reicht neben den bekannten typischen Perlfarben Weiß und Creme über Lachs-Orange bis Rot-Rosé oder Flieder und Violett.
 

Qualitätskriterien von Zuchtperlen

Lüster
Das allerwichtigste Kriterium ist der Lüster – jener geheimnisvolle Glanz einer Perle, der aus ihrem Inneren zu kommen scheint. Diese einzigartige Lichterscheinung verleiht der Perle Leben und Ausstrahlung und offenbart dem Auge und dem Herzen den verführerischen Zauber der Perle. Lüster ist das wichtigste Merkmal für dauerhafte Qualität einer Zuchtperle, denn nur eine starke Perlmuttschicht kann intensives Lüster erzeugen und unter starker Beanspruchung noch erhalten.

Oberfläche
Das gleiche gilt für die Beschaffenheit der Oberfläche. Makellosigkeit ist das Ideal, doch auch wie bei uns Menschen kann ein kleiner Schönheitsfehler, eine kleine Unregelmäßigkeit die Attraktivität erhöhen und die Persönlichkeit unterstreichen.
Form
Bei der Form stellt die perfekt runde oder ein vollendet ausgebildeter Tropfen das Ideal dar und wird am höchsten bewertet – gutes Lüster vorausgesetzt. Auch hier sollten aber der persönliche Geschmack und das eigene Urteilsempfinden entscheiden. Der Reiz der Perle liegt ja weniger in gleichmäßiger Perfektion, wie wir sie aus maschineller Fertigung gewohnt sind, als vielmehr in der Verschiedenheit des Naturproduktes. So wie von der Natur gewollt, besitzt jede Perle ihre unverwechselbare Einzigartigkeit.
Farbe
Die Farbe einer Perle ist zuallererst Frage des persönlichen Geschmacks. Sie sollte jedoch zum Typ der Trägerin passen. Es gibt Farben, die wegen ihrer Seltenheit oder ihrer Beliebtheit besonders hoch bewertet werden, wie Weiß-Rosé, Silbrig-Weiß oder Creme-Rosé. Eine Aussage über die Qualität ist aber dadurch nicht getroffen. Wenn ein niedriger bewerteter Farbton besser gefällt, dann sollte diesem durchaus der Vorzug bei der Kaufentscheidung gegeben werden.
Größe
Ein wesentlicher Entscheidungsfaktor bei der Auswahl von Perlen ist die Größe. Der Wert einer Perle nimmt mit zunehmender Größe überproportional zu. Ausschlaggebend ist neben dem vorhandenen Budget auch hier die Frage, welche Größe zur Trägerin am besten paßt. Vorrang haben sollte unter allen Umständen die Regel: „Lüster vor Größe”.